Heute vor genau 40 Jahren wurde die Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings eröffnet. Vorausgegangen waren Jahrzehnte unvergleichlichen Motorsports seit 1927, aber auch Sicherheitsdiskussionen und der berühmte, fürchterliche Unfall von Niki Lauda 1976.
Wer das Glück hatte, den "alten" Nürburgring bis Ende der 60er Jahre kennenzulernen, mit geflicktem Asphalt, zahllosen Kurven und Bodenwellen, der hat den großen Umbau 1971 bereits als Verlust betrachtet. Auslaufflächen, Leitplanken, Begradigungen entschärften den ursprünglichen Ring, um die Sicherheit zu erhöhen. Das geschah völlig zu Recht, zerstörte aber auch einen Teil der einzigartigen Atmosphäre jener Jahre. Der Begriff "Grüne Hölle" bezog sich auf den damaligen Ring, auch wenn er heute noch bei jeder Gelegenheit verwendet wird. Es folgte der Unfall von Niki Lauda, der allgemein als Auslöser für den Bau einer kürzeren Strecke angesehen wird. Tatsächlich begannen die Überlegungen aber schon weit früher. Neben den begründeten Sicherheitsbedenken der Fahrer waren es vor allem die Interessen der Fernsehgesellschaften, die auf kürzere Rundenzeiten und damit mehr Leben vor der Kamera drängten. Ein Formel 1-Feld mit rund 20 Autos verlor sich auf der Nordschleife, man musste schon die Formel 2 im Abstand folgen lassen, damit etwas passierte auf der Rennstrecke.
Otto Flimm hatte schon immer eine besondere Verbindung zum Nürburgring, und als Vorsitzender des ADAC Nordrhein und Erster Vizepräsident des ADAC insgesamt war er in einer günstigen Position, sich hier einzuschalten. Wenig bekannt ist allerdings, wie viel Arbeit in dieses Projekt ging, mit dessen Erfolg sich hinterher viele Politiker schmückten. Nur der unbeugsame Wille von Otto Flimm, seine Beharrlichkeit und seine anerkannte Uneigennützigkeit führten nach langen Jahren der Lobbyarbeit zum Erfolg.
Die wesentlichen Ziele wurden im November 1976 festgelegt:
- Bau einer Kurzstrecke bei Erhaltung der alten Nordschleife
- Bereitstellung der Mittel "à fonds perdu"
Wer mit Otto Flimm jemals über den Bau der GP-Strecke gesprochen hat, hat den Begriff "à fonds perdu" ganz sicher gehört. Es bedeutet, dass öffentliche Mittel für den Bau als "verloren" ausgewiesen wurden, d.h. auf deren Rückzahlungspflicht verzichtete die öffentliche Hand von vornherein. Dadurch war die Schuldenfreiheit des Nürburgrings sichergestellt. Genau in diesem Punkt begründet sich auch der Widerstand, den Otto Flimm später gegen das Projekt Nürburgring 2009 und den Verkauf des Rings geleistet hat: Der Ring an sich war schuldenfrei und profitabel, solange Politiker in Mainz keinen Unfug damit angestellt haben.
Doch heute konzentrieren wir uns auf diese gewaltige Leistung des Baus der GP-Strecke, die dem Nürburgring das Überleben gesichert hat, und damit auch der gesamten Region. Nur die Aussicht auf den Neubau hielt bestimmte Rennserien noch am Ring, die Formel 1 war bereits einige Jahre weg, es folgten Motorräder und Gruppe C. Dann kam die GP-Strecke und setzte neue Maßstäbe in Sachen Sicherheit. Sie hat für sich nie die Attraktivität gewinnen können, die die Nordschleife bis heute hat, aber sie hielt den Ring am Leben und ersetzte veraltete Gebäude und sonstige Anlagen.
Schauen wir heute auf den Nürburgring nach fast 100 Jahren, dann sehen wir eine unvergleichliche Historie des Motorsports über Jahrzehnte hinweg. Der Ring musste sich ändern, aber nicht nur ein Mythos, sondern eine lebendige Rennstrecke zeigt immer und immer wieder, was sie aus allen Rennstrecken weltweit heraushebt.
Wenn wir heute auf 40 Jahre Grand-Prix-Strecke zurückblicken, dann schauen wir auf das Lebenswerk des Otto Flimm, ohne den sich in der Eifel schon lange keine Räder mehr drehen würden. Die Südschleife mag da als Beispiel dienen: eine Rennstrecke ist schnell in eine Landstraße verwandelt.
Zu diesem besonderen Tag möchte ich ein paar besondere Erinnerungsstücke aus dem Nachlass von Otto Flimm präsentieren:
- eine Kopie des Schecks, mit dem Ja zum Nürburgring 6 Millionen DM zum Bau beigesteuert hat
- ein Stück der originalen Haupttribüne, aufgenommen auf dem Stuhl in meinem Weinkeller, auf dem Otto Flimm so oft gesessen und sich über Nürburgring oder den ADAC aufgeregt hat
- Links zu zwei Dokumentationen, die Otto Flimm seinerzeit angefertigt hat, um die mühselige Arbeit zu dokumentieren, die dem Bau der GP-Strecke voranging.
In wenigen Tagen wäre Otto Flimm 95 Jahre alt geworden, nun ist "seine" GP-Strecke 40 Jahre alt. Egal, was gerade am Nürburgring geschieht, das ist ein Grund zum Feiern.
Autor: Dieter Weidenbrück, 12.05.2024
https://www.ja-zum-nuerburgring.de/images/webseite/Dokumentation_Flimm_1.pdf
https://www.ja-zum-nuerburgring.de/images/webseite/Dokumentation_Flimm_2.pdf
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Am 2. September 2021 verkündete der Europäische Gerichtshof (EuGH) seine Urteile in den beiden den Nürburgring betreffenden Verfahren. Der EuGH hat mit seiner Entscheidung einen wesentlichen Teil des Urteils des Europäischen Gerichts (EuG) aufgehoben und die entsprechende Entscheidung im Beschluss der Europäischen Kommission (KOM) für nichtig erklärt.
Soweit die offizielle Nachricht. Aber was bedeutet das für den Nürburgring? Soweit zu diesem Zeitpunkt möglich, möchten wir die Zusammenhänge verdeutlichen.
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„Ja zum Nürburgring“ wünscht allen Fans des Nürburgrings einen guten Start in das neue Jahr 2019. Wir möchten die Gelegenheit zu einer kleinen Bestandsaufnahme und einem Ausblick nutzen:
Wo stehen wir am Ende des abgelaufenen Jahres, was bringt 2019?
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Am 25. April 2018 fand die mündliche Verhandlung der Klage des Vereins "Ja zum Nürburgring" vor dem Europäischen Gericht statt. Wie zu erwarten war, wurde kein Urteil verkündet. Die weitere Vorgehensweise steht im Ermessen des Gerichts.
Die Verhandlung dauerte von 9:30 bis kurz nach 16:00 mit einer einstündigen Mittagspause. Damit war sie um Einiges länger als die Verhandlung der NeXovation-Klage am 30. Januar dieses Jahres. Ungefähr 45 Minuten der Verhandlung wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten, da dort vertrauliche Details aus dem Bietverfahren diskutiert wurden.
Vor Ort waren für Ja zum Nürburgring Dr. Dieter Frey und Dr. Matthias Rudolph als vertretende Anwälte, sowie Otto Flimm und Dieter Weidenbrück als Vertreter des Vereins. Die Europäische Kommission (KOM) trat mit 2 Anwälten und einem Experten der KOM an. Wie bei der ersten mündlichen Verhandlung im Januar war auch hier das Gericht mit den gleichen 5 Richtern besetzt. Die Verhandlungssprache war Deutsch. Das bedeutet, dass die Anwälte ausschließlich deutsch argumentieren dürfen, während die Richter Fragen in ihrer jeweiligen Landessprache stellen können. Die Verhandlung wurde aus diesem Grunde simultan nach Englisch, Italienisch, Französisch und Litauisch übersetzt.
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Das ADAC Zurich 24h-Rennen 2016 steht vor der Tür, das bedeutendste Rennen des Jahres auf dem Nürburgring und besonders auf der Nordschleife. Eine gute Gelegenheit für eine Betrachtung, wie es mit dem Nürburgring nun weitergeht.
Die Capricorn Nürburgring Besitzgesellschaft (CNBG) hatte ja am 25.4.2016 den Teil des Kaufpreises an die Verkäufer des Nürburgrings gezahlt, der zum sogenannten Closing geführt hat. Damit ist die Verfügungsmacht über die Rennstrecken des Nürburgrings und die dazugehörenden Anlagen auf die Käufer übergegangen. Die Presseagentur der Insolvenzverwalter verkündete auch gleich „Rechts- und Planungssicherheit“. Es fragt sich nur, für wen.
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Am 10. Juli 2015 hat der Verein „Ja zum Nürburgring“ Klage beim Europäischen Gericht eingereicht. Die Klage richtet sich gegen die Entscheidung der Europäischen Kommission vom 1. Oktober 2014, mit der der Verkauf der Rennstrecken und Nebengebäude als EU-konform eingestuft wird.
Nach mehr als 9 Monaten möchten wir hier daran erinnern, dass das Verfahren nach wie vor seinen geordneten Gang geht, auch wenn in der Öffentlichkeit bisher kaum etwas davon festzustellen ist.
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Weiterlesen: Informationen zur Klage beim Europäischen Gericht
Am heutigen 18. Januar 2016 veröffentlichte die capricorn Nürburgring GmbH eine Pressemitteilung mit folgender Kernaussage:
GetSpeed GmbH & Co. KG hat seinen Geschäftsanteil an der capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH deutlich reduziert. Damit gibt GetSpeed GmbH & Co. KG auch ihre Rolle in der Geschäftsführung der Nürburgring-Gesellschaften auf. Eine entsprechende Vereinbarung haben die beiden Gesellschafter am Freitag, 15. Januar 2016, unterzeichnet. |
Dieser Kommentar soll erläutern, was das für die Verhältnisse am Nürburgring bedeutet – und was nicht.
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Am Nachmittag des heutigen 17. August gab es die lange geplante abschließende Sitzung in Nürburg, in der die Maßnahmen festgezurrt wurden, die für den Rennbetrieb auf der Nordschleife als notwendig angesehen werden. Die Aussagen in der Pressemitteilung sind
- Abschaffung der Tempolimits
- keine Veränderung der Streckenführung
- passive Sicherheitsmaßnahmen (zus. Leitplanken und Zäune)
- ergänzende Maßnahmen der Autohersteller
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Am 10. Juli 2015 hat der Verein „Ja zum Nürburgring“ Klage beim Europäischen Gericht eingereicht. Die Wenigsten unter uns haben sich schon einmal näher mit einer solchen Klage beschäftigt, schon gar nicht im Umfeld des Nürburgrings. Deshalb werde ich hier in möglichst knapper und einfacher Form wesentliche Fragen rund um diese Klage beantworten. Teil 1 gibt es hier, Teil 2 hier.
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Am 10. Juli 2015 hat der Verein „Ja zum Nürburgring“ Klage beim Europäischen Gericht eingereicht. Die Wenigsten unter uns haben sich schon einmal näher mit einer solchen Klage beschäftigt, schon gar nicht im Umfeld des Nürburgrings. Deshalb werde ich hier in möglichst knapper und einfacher Form wesentliche Fragen rund um diese Klage beantworten. Teil 1 gibt es hier.
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Am 10. Juli 2015 hat der Verein „Ja zum Nürburgring“ Klage beim Europäischen Gericht eingereicht. Die Wenigsten unter uns haben sich schon einmal näher mit einer solchen Klage beschäftigt, schon gar nicht im Umfeld des Nürburgrings. Deshalb werde ich hier in möglichst knapper und einfacher Form wesentliche Fragen rund um diese Klage beantworten.
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Die Europäische Kommission (KOM) hat ihren Beschluss im Beihilfeverfahren des Nürburgrings am 16.04.2015 veröffentlicht. Zum leichteren Verständnis der recht komplizierten rechtlichen Situation möchten wir einige Anmerkungen zu der Veröffentlichung machen.
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